Name:
Beute:
Anzahl Völker:
Standort:
Erfahrung:
Steffi
Deutsch Normal mit 11 Rähmchen
2 Völker / seit Juni 3 Völker
in unserem Garten
Imkergrundkurs bei Herrn Uttner, Imkerverein Lörrach,
ein Jahr mit Imkerpaten aus unserem Verein an ihren Völkern geschaut und erste Handgriffe gelernt
Honigkurs als Webinar beim Landesverband
Steckbrief
Ich bin seit 2018 im Imkerverin Grenzach-Wyhlen, um mich auf die Bienenhaltung vorzubereiten. Ich wollte gern mehr für die Natur und die Insekten tun, denn wir hören und sehen nicht umsonst, dass alles auf unserem Planeten auf dem Spiel steht, wenn wir nicht sofort beginnen, mehr in Einklang mit der Natur zu leben und das Klima zu schützen! Wir müssen etwas tun – jeder einzelne!
Wir haben in den letzten 9 Jahren, seit wir in Grenzach-Wyhlen wohnen, unseren gesamten Garten umgestaltet. Wir haben Trockenmauern aufgeschichtet, Insektenhotels aufgestellt, Vogelhäusschen aufgehängt und eine Wildblumenwiese angelegt. Ich habe Obstbäume gepflanzt und mehrere Spaliere damit angelegt. Es wachsen Pfirsiche, Aprikosen, Pflaumen, Äpfel und Birnen. Wir haben viele Beerensträucher und auch Ziergehölze gepflanzt und hoffen nun, ein ausreichendes Insektenbuffet angerichtet zu haben.
Wir haben unser altes Bauernhaus energetisch nachhaltig saniert und wollen in der Zukunft unseren Fußabdruck so grün wie möglich machen. Wir arbeiten an einer hohen Prozentzahl der Autarkie, um die Umwelt zu schonen, Ressourcen und am Ende auch Geld zu sparen.
Wir bekommen Bienen
April 2020 – wir haben Ferien, der Züchter in unserem Verein ruft an, ich soll die leeren Beuten bringen. Am ersten Aprilwochenende bringe ich sie zu ihm. Danach setzen wir noch das Birnenspalier und ich kann gleich die Bäumchen, die ich vor 2 Jahren veredelt habe, pflanzen. Ich begradige noch die Erde, kann Rasen säen und ziehe die Bewässerung. Pünktlich zu Ostern können wir unsere ersten 2 Völker holen. Wir müssen die einzargigen Beuten zusammen tragen – so schwer sind die Völker schon … am ersten Tag wird das Einflugloch komplett geöffnet, damit sich die kleinen Damen umschauen und beruhigen können. Aber entgegen meiner Erwartung lässt sich morgens 8 Uhr noch nicht eine der kleinen Arbeiterinnen am Flugloch sehen, wir sitzen gespannt und beobachten…Gegen 9 Uhr, als die Sonne über die Dächer kommt und die Beuten wärmt, sehen wir die ersten Späher. Über den Tag kommen mehr heraus und schauen sich, hoffentlich positiv gestimmt, ihr neues Zuhause außerhalb ihres Palastes an. An den Osterfeiertagen haben wir tolles Sommerwetter und wir sitzen stundenlang auf der Terrasse und beobachten das geschäftige Treiben vor den Fluglöchern. Wir setzen bei beiden gleich am nächsten Tag eine Zarge auf, damit alle gut Platz haben.
Die Routine lernen
Am letzten Ferien-Freitag bin ich mit meinen Imker-Paten noch einmal an ihrem Bienenstand und schaue mir die Arbeitsschritte beim Durchsehen noch einmal an. Dann bekommen sie einen Anruf: Schwarmalarm zuhause! Wir düsen ganz schnell zu ihrem Haus, da hat sich ein Schwarm aufgemacht in die nachbarliche Hecke: Was für ein Gesumme, wenn abertausende Bienen in der Luft sind. Ich stehe abseits mit meiner Bienenschutzkutte und bin fasziniert. Die Routiniers stehen ohne Schutzkleidung mitten in diesem scheinbaren Chaos und sammeln mit der Ruhe der Gewohnheit die Bienen in die Schwarmfangkiste, dann noch ein Stück Ast, wieder die Bienen in die Kiste schütteln, und wieder steigen Tausend Bienen mehr in die Luft, die beiden bleiben unbeeindruckt und sammeln weiter ein. Von Nahem betrachtet, wandern alle schnurstracks in die Kiste, es sieht aus wie eine Völkerwanderung in Miniatur. Später nimmt unser Vorsitzender den Schwarm mit und gibt ihnen ein neues Zuhause.
Worauf muss ich achten
Am späteren Nachmittag schauen wir mit den Imker-Paten noch unsere Völker durch, Königin da, Stifte(Eier) da, Maden da, Honig da, Pollen da, noch ein paar nicht ausgebaute Rahmen da(Platz), alles gut. Ich bin froh, dass meine Königinnen einen grünen Punkt auf dem Rücken tragen, sonst würde ich sie wohl nie finden. Ich sehe immer nur Bienengewusel, alle sind dunkel, nur die Drohnen sind nicht zu übersehen. Wir schliessen die Beuten und wissen, es geht allen gut. Samstagmorgen rufe ich unseren Züchter an und berichte, dass es den Völkern gut geht. Er fragt, ob ich noch einen Platz frei habe, wenn er einen Schwarm hat, will er ihn bringen. Und wieder geht Hektik los, schnell die 3. Beute fertig machen, mein Mann sägt Anflugbrett und Fräst Fluglochverengungen, ich male die 4 Zargen an…
Nun schon Honigräume...
Nur 2 Wochen später setzen wir bei beiden Völkern die Honigräume, mit einem Absperrgitter dazwischen, auf. Die Bienchen hatten angefangen, viel Honig in den unteren 2 Zargen einzulagern. Dieser Platz ist aber doch hauptsächlich für das Brutnest bestimmt. Mein Mann begleitet mich jetzt bei den Durchsichten und hebt mir die schon schweren Zargen herunter. Er beginnt selbst auch, die Rähmchen durchzusehen und lernt mit mir gemeinsam, wie Stifte aussehen, wo Maden sind und den Unterschied zwischen Drohnenbrut und Weiselnäpfchen.
Wiederum 3 Wochen später kriegen wir den Honigraum vom blauen Volk kaum noch gehoben – voll! Wir schauen am Ende der Durchsicht die Waben an – nur die äußeren beiden noch nicht verdeckelt. Schnell die Imkerpaten kontaktiert, sie kommen sofort und raten zum zweiten Honigraum. Wir machen alles bereit und setzten die neue leere Zarge mit Mittelwänden unter den vollen Honigraum.
4 Zargen übereinander ist schon ein gewaltiger Turm…!
Unser Züchter hat angerufen, bei ihm geht das Schwärmen los – ich soll unsere 3. Beute bringen…
Das erste Mal Schleudern
Dann sind auch Mitte Juni die Honigzargen an unseren 2 Bienenvölkern voll: Wir schleudern das erste Mal Honig. Ich hatte mich belesen und überall stand, dass im ersten Jahr bei Jungvölkern nicht wirklich mit Honig zu rechnen ist. Die Autoren haben scheinbar keine Ahnung von unseren gezüchteten „Adolf Hennecke“-Mädels : Wir schleudern über 40 kg Honig! Und wir sind überwältigt! Ich hatte 5 kleine Honigeimer bestellt – für alle Fälle: 4 sind voll! Und ein paar Kisten Gläser hatten wir uns auch schon besorgt: auch alle voll. Zum Glück hatte ich schon ausreichend Etiketten drucken lassen…
Am Schleudertag haben wir morgens unser 3. Volk von unserem Züchter geholt: ein Schwarm. Wir setzen am 2.Tag die 2. Zarge auf, damit auch das Volk genug Platz hat und nicht noch einmal umziehen möchte
Die Tracht wird weniger
Unser 3. Volk entwickelt sich gut. Unser Imkerpate zeichnet die Königin mit einem Plättchen, aber sie ist ziemlich groß – man kann sie kaum übersehen zwischen den Arbeiterinnen…
Die Honigräume unserer anderen 2 Völker füllen sich wieder. Zwischendurch kontrollieren wir den Varroabefall mit der Windel und geöltem Küchenpapier – alles im normalen Bereich: 3, 4 und eine Milbe. Wir können den Sommerhonig Mitte Juli ernten. Dieses Mal kommen die Bienen auch mit der Bienenflucht klar, die sie beim ersten Mal nicht so richtig zu nutzen wußten. Da war der Honigraum noch voller Bienen und wir mussten sie alle abfegen. Das haben sie also nun gelernt – auch gut für uns. Wir schleudern noch einmal 27 kg Honig: dunkel und zäh, aber lecker! Wir bemerken, dass die kleinen Damen ziemlich in Hektik verfallen, als wir den Entdeckelungswachs mit Honigresten in den Sonnenwachsschmelzer bringen: Ein wildes Getümmel stürzt sich auf heruntergefallene Stücke – sie riechen den Honig und die Tracht in der Natur wird geringer. Nun müssen wir aufpassen, dass es keine Räuberei an den Völkern gibt. Wir wechseln die großen Sommerfluglöcher gegen die kleinen für den Winter an den Beuten aus. So können die Bienen den Eingang besser überwachen und gegen Fremdlinge verteidigen.
Behandlung der Völker gegen die Varroa
Wir lassen die geschleuderten leeren Waben noch ausschlecken und beginnen mit der Ameisensäurebehandlung. Das ist eine ziemliche Tortur für die kleinen Damen, alle versuchen, den Stock zu lüften und stehen hochbeinig am Flugloch, heftigst mit den kleinen Flügeln rotierend. Die Milben fallen zwar (Foto), aber da muß es für die Zukunft etwas anderes geben! Das wollen wir unseren kleinen fleissigen Sammlerinnen nicht mehr antun…! Nach 5 Tagen müssen wir die Säure durch ein nahendes Hochdruckgebiet entfernen – es wird zu heiß. Wir stülpen nach einer kurzen Durchsicht die Futterzargen über und füttern eine erste Portion auf. Eine der Zargen ist an einer winzigen Stelle undicht und die Bienen drängen sich außen an diesem kleinen Loch, um das süße austretende Futter zu erhaschen. Der Strom versiegt bald und ich muss die Zarge noch einmal nachdichten. Nun haben unsere Tierchen erst einmal genügend Futter für die nächsten Wochen bis zur wiederholten Milbenbehandlung.