Imkermesse Euro-Bee Friedrichshafen

Von Grenzach-Wyhlen nach Friedrichshafen zur Imkermesse

Wir wollen zur Imkermesse nach Friedrichshafen. Die östliche Seite des Bodensee ist von Basel aus auf mehreren Wegen zu erreichen. Allerdings wollen wir uns die Fähre sparen, da das noch einmal Zeit kostet. Wir laden unser E-Auto bis 90 % und fahren früh am Morgen im Dunkeln und bei Regen in die Schweiz auf die A3 Richtung Zürich, verlassen den Highway in Eiken und schlängeln uns am Rhein entlang bis Koblenz. Dort überqueren wir den Fluß und fahren in Deutschland weiter über Lauchringen nach Klettgau. Dann wieder durch die Schweiz nach Schaffhausen, dann Thayngen Grenzübergang und wieder zurück nach Deutschland auf die A81 Richtung Lindau, dann die A98 und die B31n, die dann in der B31 endet. Es wird hell und je näher wir dem See kommen, desto besser wird auch das Wetter. Der erste Blick auf das grosse Naß überwältigt uns! Hier könnte man es auch länger aushalten! Wir fahren am Zisterzienser Kloster Birnau vorbei, welches am Ufer des Sees eine unvergleichliche Aussicht zum Wasser hat. Auch die Mönche wussten schon, wo es am schönsten ist…

Erst mal zur «Euro-Bee», wie die Messe auch heisst, da sich hier das Länderdreieck D-A-CH befindet. Wir waren noch nie auf einer Imkermesse. All unser Equipment haben wir online gekauft. Nun sind die meisten Shops, in denen wir Kunde sind, hier als Aussteller. Wir wollen schauen, ob es neue Entwicklungen gegen die Varroa-Milbe gibt oder Werkzeuge angeboten werden, die wir noch nicht kennen. Wir mischen schliesslich erst seit 3 Jahren als Imker mit…sind also noch ziemliche «Greenhörner»…

Da es sich eigentlich um eine Messe für Berufsimker handelt, sind komplette Honig-Strassen aufgebaut: vom automatischen Entdeckeln, Wendeschleudern für 56 Rähmchen, Filter und automatische Abfüllanlagen der Gläser. Dazwischen Förderbänder und -Strassen, alles in Edelstahl. Wir finden Beuten aus geschäumten Plastik, «Nicht-Kaffee» aus Zichorien und Honig, Honigbier, eine automatische Varroa-Zähleinrichtung, Adressenstempel für Holzbeuten und allerlei eigenartige Methoden, um die Varroa zu bekämpfen. Wir kaufen uns eine Wendeeinrichtung für die Entdeckelung der Rähmchen, ein Buch über Bienenkrankheiten, einen riesigen Schaber für unsere Honigschleuder und eine Flasche Porpolis-Entferner. Wer schon einmal Propolis an den Händen hatte weiss, das Zeug klebt wie Ochs…Wir unterhalten uns an einem Stand mit Etiketten über die verschiedenen Kaltfolien, die diese Firma für Honigetiketten anbietet – das ist ja etwas für mich. Wir fachsimpeln ein wenig und ich bekomme einen wunderbaren Werbeprospekt mit einer Beschreibung und kann mir aus den unzähligen Musteretiketten noch ein paar mitnehmen. Ganz tolle Ideen liegen dort auf dem Tisch! Zugegeben, nicht ganz billig – aber wirklich Top-Level für Honigetiketten. Die machen etwas her und fallen auf! Super! Mir gehen schon ganz viele Ideen durch den Kopf…! Im Außenbereich der Messe steht noch ein Vertreter von «Immengarten Jaesch», der Gärtner- und Imkermeister Bernhard Jaesch bietet in seinem Online-Shop Bienenpflanzen und jede Menge Informationen zu insektenfreundlichen Gärten an. Eine tolle Messe, wir kommen wieder!

Die Messe liegt direkt neben dem Flughafen Friedrichshafen, und direkt daneben liegt das «Donier Museum». Wir haben noch Zeit und besuchen die Ausstellung. Die Sammlung durch 100 Jahre Luft- und Raumfahrt am Bodensee und die damit verbundenen Geschichte der Firma Dornier wird attraktiv dokumentiert und  bemerkenswert dargestellt.  Wir essen noch Mittag im Restaurant, während gegenüber zwei bunte Zeppeline aus ihrer spektakulären Halle geschoben werden, um für die Nachmittagsflüge bereit zu sein. Welch ein Ausblick und krönender Abschluss eines Besuches im Museum für Luftfahrt!

Wir fahren auf dem gleichen Weg zurück nach Hause, wie wir gekommen sind. Bei der Fahrt entlang des Sees in Richtung A81 sind wir uns ganz sicher, dass wir hier auch einmal ein paar Tage Ferien verbringen müssen: die Sonne scheint und das Herbstlaub strahlt in allen bunten Herbstfarben. Touris radeln auf den unzähligen Radwegen um den blauen See herum und geniessen den goldenen Oktober. Ein herrliches Fleckchen Erde!

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